Die SPD Regionalfraktion und die SPD in Region Stuttgart haben unter dem Motto „Energiewende in der Region“ die aktuellen Fragen der Energiepolitik diskutiert. Als Experte konnte der Geschäftsführer der Stadtwerke Fellbach Thomas Mahlbacher einen Einblick in die aktuellen Tätigkeitfelder kommunaler Energieversorger geben. Der Stuttgarter Baubürgermeister Matthias Hahn legte den aktuellen Stand der Diskussionen über die Planungen des Verbandes Region Stuttgart dar.
Rund 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung der SPD nach Fellbach zu den dortigen Stadtwerken gefolgt. Thema des Abends war die Energiewende und ihre Auswirkungen. Der Vorsitzende der SPD-Regionalfraktion hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der Thematik auch für die Region Stuttgart heraus: „ Die SPD hat stets für die Energiewende gekämpft. Jetzt wo sie Realität wird müssen wir uns darum kümmern, dass die Wende auch erfolgreich umgesetzt wird“.
Der Geschäftsführer der Stadtwerke Fellbach Thomas Mahlbacher ging zu Beginn seines Vortrages auf die Entstehung der Stadtwerke in Fellbach sowie den allgemeinen Trend zur Rekommunalisierung von öffentlichen Unternehmen und Netzen. Mahlbacher sieht die Gründe für diese Entwicklung in den Vorteilen, der kommunalen Träger gegenüber der Privatwirtschaft. Dass Kommunen auf dem Sektor der Strom- und allgemeinen Energiesektor Erträge generieren können und gewissen Einsparpotentiale birgt, sei laut Mahlbacher hin längst bekannt. Darüber hinaus sei der Aspekt der Schaffung von kommunalen Arbeitsplätzen und die Verdienstmöglichkeiten über den Vertrieb von Energie weitere Vorteile für die Kommunen.
Bei der Bewältigung der Energiewende sieht der Geschäftsführer der Fellbacher Stadtwerke, auch bei neu gegründeten Stadtwerken, diese in einer Situation, in der stark in alternative Energieformen investiert wird. 95% investieren in den Ausbau erneuerbarer Energie und rund 77% in den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Die Stadtwerke Fellbach speziell investieren in Offshore-Windparks in der Nordsee und den in den Bau von Biogasanlagen. Dabei betonte Thomas Mahlbacher, dass der Ausbau von Windkraft, Solarenergie und Biomasse nur die Spitze der Pyramide bei der Energiewende seien. Viel mehr ginge es auch darum, dass Netze und Energiespeicher und das intelligente Stromnetz, das so genannte „Smart Grid“ ausgebaut werden. Das um die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürger geworben werden müsse, ist für Mahlbacher nicht zuletzt ein Baustein bei der Umsetzung der Energiewende.
In wieweit die Möglichkeiten für den Ausbau der Windkraft in der Region gegeben sind, diskutiert im Moment der Planungsausschuss im Verband Region Stuttgart. Der Stuttgarter Baubürgermeister und Sprecher der SPD-Regionalfraktion für Planungsfragen Matthias Hahn berichtete über den aktuellen Stand der Diskussion. Nach den Untersuchungen des Verbandes Region Stuttgart sind durch die festgeschrieben Rahmenbedingungen nur wenige Standorte in der Region für den Bau von Windkraftanalagen möglich. So müssen beispielshaft Abstände zur Wohnbebauung, Naturschutzrichtlinien und der ökonomisch sinnvolle Betrieb, also im konkreten Fall die Windgeschwindigkeiten, in der Regionalplanung berücksichtig werden. Laut Hahn fallen so große Teile der Region als mögliche Gebiete für den Bau von Windkraftanlagen aus. Lediglich im Südosten der Region wird es größere Flächen geben, an denen der Bau von Windkraftanlagen möglich und auch sinnvoll ist. An den Stellen, an denen ein Bau solcher Anlagen als sinnvoll erachtet wird, wird der Verband Region Stuttgart in Zukunft Vorranggebiete für Windkraftanlagen ausweisen.
