SPD Stuttgart-Zuffenhausen

 

Städtisches Rotlicht-Konzept muss überarbeitet werden

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Bild: Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901)

Wir Sozialdemokraten begrüßen, dass nach jahrelanger Aufforderung nun endlich ein Rotlicht-Konzept zu Papier gebracht wurde, das Oberbürgermeister Fritz Kuhn in einer Pressekonferenz im Dezember 2014 vorgestellt hat.

Die Ausarbeitungen zum Leonhards- und Bohnenviertel zeigen Maßnahmen auf, die die Viertel zukünftig städtebaulich aufwerten und Anwohner und Unbeteiligte besser schützen.

Auch die bereits im Oktober ausgeschriebene Freier-Kampagne und die bereits bestehende Präventionsarbeit wurden benannt und in der Konzeption vorgestellt.

Ein Aspekt, der in dem städtischen Papier jedoch deutlich zu kurz kommt, sind konkrete Verbesserungen für die Prostituierten selbst. Das in Stuttgart bereits bestehende soziale und medizinische Hilfsangebot für Prostituierte, unter fachlicher Koordination des Gesundheitsamtes, wird in der Konzeption zwar dargestellt, aber es fehlen weiterführende notwendige Perspektiven sowie konkrete Verbesserungsmaßnahmen.

Die Überschrift des Papiers „Konzept zur Verbesserung der Situation der Prostituierten in Stuttgart“ verspricht letztlich mehr, als sie hält. Konkrete Schritte zur Verbesserung der Situation der Prostituierten, wie von Fachleuten und in unseren Anträgen mit dem Ziel eines „Stuttgarter Wegs gegen Armutsprostitution“ gefordert, fehlen. Außer den guten städtebaulichen Ansätzen für das Leonhards- und Bohnenviertel scheint noch vieles unklar und diskussionswürdig.

Per Antrag haben wir Oberbürgermeister Kuhn nun aufgefordert, unter Einbeziehung der jeweiligen Fachstellen nachzubessern. Die SPD im Stuttgarter Rathaus sieht unter anderem Nachholbedarf bei der Schaffung von Wohnraum für Ausstiegswillige sowie beim Ausbau der Hilfsangebote für Prostituierte. So fordern wir unter anderem auch eine Verdoppelung der Fördermittel des Hilfsprojekts Plan P.

Ebenso schlagen wir vor, dass der Gemeinderat eine Resolution zur Bekämpfung von Armutsprostitution und Menschenhandel verabschieden soll.

 

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