SPD Stuttgart-Zuffenhausen

 

Gemeinsame Presseerklärung zum Wahlkampfauftakt der sogenannten „AfD“ am 27.4. im Bürgerhaus Rot.

Veröffentlicht in Pressemitteilungen

Als Demokraten und Unterstützende einer pluralistischen Gesellschaft haben wir gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern aus dem Stadtteil und darüber hinaus mit unserer Präsenz am Bürgerhaus Rot ein Zeichen gegen die ausgrenzenden und menschenverachtenden Bestrebungen der sogenannten „AfD“ und für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Vielfalt, Respekt und ein friedliches Zusammenleben gesetzt. Wir bedanken uns herzlich bei den rund 100 Menschen, die aus diesem Anlass nach Rot gekommen sind, um friedlich gegen den Rassismus der selbsternannten „AfD“ und deren unsoziale und familienfeindliche Politik zu demonstrieren.

Wir verurteilen in diesem Zusammenhang jegliche Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung und hoffen auf eine schnelle Aufklärung der Vorfälle rund um Eberhard Brett durch die Ermittlungsbehörden. Provokationen, Beleidigungen, Angriffe mit einem Koffer auf Jugendliche oder einem Brett auf Andersdenkende lehnen wir kategorisch ab und wollen wir auch nie wieder erleben.

Wir verurteilen es auf das Schärfste, dass öffentlich Druck auf die Caritas und ihre Verantwortlichen in Stuttgart ausgeübt wird, die einen Teil ihres Grundstücks für eine gemeinsame politische Kundgebung zur Verfügung gestellt hat. Damit hat sie den Akteuren im Bürgerhaus genauso wie den Anwohnerinnen und Anwohnern, den Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sowie den Demonstrierenden in der Ausübung ihres Rechtes auf Versammlungs- und Meinungsfreiheit einen Dienst erwiesen. Wir bedanken uns ausdrücklich dafür bei Herrn Joachim Treiber und Herrn Raphael Graf von Deym und sind zugleich zumindest erstaunt darüber, dass die selbsternannte „AfD“ das vom Grundgesetz gewährleistete Privateigentum und dessen freie Nutzung anscheinend nicht mehr anerkennt.

Entsetzt sind wir zudem darüber, wie Stuttgarter Funktionäre der „AfD“ öffentlich über Andersdenke herziehen. Es werden langjährig in unserer Stadtgesellschaft wertvolle Arbeit leistende Jugendverbände, Verbände der Wohlfahrtspflege, Jugendorganisationen von Parteien und Gewerkschaften beschimpft und diffamiert. Die jüngste Eskalation leistete sich Bernd Klinger, der den Stadtrat Luigi Pantisano im Bürgerhaus Rot als Terroristen bezeichnete. Wir fragen uns: Wo soll das noch hinführen?

Das Erfinden von alternativen Fakten und das Einschüchtern von gesellschaftlichen Akteuren ist keine „Alternative für Deutschland“, es ist gezieltes hetzen, spalten und verletzen. Ein solches Verständnis von Politik haben wir vor dem Auftreten der sogenannten „AfD“ in Stuttgart nicht erlebt. Wir wünschen uns eine politische Auseinandersetzung auf der Basis der Werte des Grundgesetzes und erklären uns solidarisch mit allen gesellschaftlichen Akteuren, die sich auf dieser Basis für das Gemeinwesen engagieren oder Politik machen und sich im Wettstreit um die besten Ideen für unsere Stadt, das Land und ein starkes Europa befinden. Wir lassen uns nicht spalten, aufhetzen, einschüchtern und treten gemeinsam für eine solidarische Gesellschaft in Stuttgart und anderswo ein.

Stuttgart-Zuffenhausen, 1. Mai 2017

Lucia Ströbele, Vorsitzende des SPD Ortsvereins Zuffenhausen

Engin Sanli, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Rot

Tobias Haubensak, Vorsitzender des Waldheimvereins Zuffenhausen

Mert Öztürk, Vorsitzender der Jusos Zuffenhausen und Rot

Alexander Mak, Sachkundiges Mitglied im Internationalen Ausschuss der Landeshauptstadt Stuttgart für den Bereich Stadtentwicklung, Zusammenleben und Sicherheit